ganz nahe …

»Wenn ihr seht, dass dies geschieht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist.« (Markus 13,29)

Sagt mir einer (bzw. ganz richtig: er hat es über Signal geschrieben in Zeiten des social distancing): »Seuchen sind ja auch ein Zeichen der Endzeit.«

Also abgesehen von der Frage, ob die derzeitige Epi- bzw. Pandemie schon als Seuche zu bezeichnen ist (lassen wir das einmal offen), stimmt diese Beobachtung z.B. nach Lukas 21,11 natürlich: Jesus nennt auch Seuchen als Zeichen der Endzeit.

Nur: Was höre ich, wenn der Begriff »Endzeit« fällt?

Kriege, Katastrophen, schrecklich, schrecklicher, noch schrecklicher … »Das Ende ist nah!«?

Oder doch das, was Jesus sagt: »Wenn ihr seht, dass dies geschieht, so wisst, dass Er nahe vor der Tür ist.«

Nein, Corona bedeutet nicht, dass »jetzt aber wirklich ganz bald das Ende der Welt kommt.«

Aber es ist ein weiteres Zeichen, dass »Er« – Jesus – nahe ist.

»Nahe« muss nicht »bald« heißen. Kann es natürlich; aber Jesus sagt Selbst ein paar Verse später, dass das »Wann« niemand weiß, nicht einmal Er Selbst (damals, als Er sichtbar auf der Erde war), nur der Vater.

»Nahe« heißt zunächst einmal »nahe«: Er – Jesus – steht schon hinter (oder vor, je nachdem, wie ich es mir vorstellen will) der Türe.

Er hat schon die Hand auf der Klinke.

Wann Er sie drückt, das ist Seine Sache. Aber Er ist schon da. Ganz nah

Pfarrer Willy Todter