e-Moll

Manch einem erscheint das Leben gerade eher „Moll“ als „Dur“. Dazu ein paar Zeilen über einen großen Dirigenten…

Arturo Toscanini (1867-1957), der große Dirigent, saß auf seinem Podium vor einem Konzert. Als das Orchester sich einspielte kam ein Fagott-Spieler kurz vor der Aufführung in Panik auf den Maestro zu. „Maestro, es tut mir sehr leid, aber mein Instrument hat einen Schaden erlitten, ich kann kein e-Moll mehr damit spielen. Es ist mir sehr peinlich und tut mir sehr leid, aber ich kann heute Abend nicht spielen.“

Toscanini, bekannt und gefürchtet wegen seines strengen, diktatorischen Arbeits- und Dirigierstiles, schloss nur die Augen. Der Musiker mit seinem Fagott dachte, dass der Meister gleich einen Zornesausbruch haben würde. Der Maestro hatte noch immer die Augen geschlossen und war ganz still.

Schlussendlich öffnete Toscanini seine Augen und sagte leise: „Keine Angst, e-Moll kommt in deinem Part nicht vor!“

Toscanini, der immer auswendig dirigierte, ging das ganze Konzert durch und rief sich jede Note ins Gedächtnis. Mit seiner gewaltigen Kenntnis der Musik konnte der Dirigent dem Musiker sagen, dass alles in Ordnung war.

Sich derzeit Gedanken und Sorgen über die (eigene) Zukunft zu machen, scheint nur logisch zu sein. Was wird sie bringen?

Gott selbst kennt unsere Zukunft, jede Minute. Er hat gute Nachricht für uns:

„Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der Herr, werde euch Frieden schenken… Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung.“ Jeremia 29,11

Gott hat uns alles gegeben um unseren Part in der großen Symphonie zu spielen. Auch wenn es vielleicht zurzeit nicht gerade rosig aussieht – nehmen wir unser Instrument in die Hand und beginnen damit spielen!

In diesem Sinne wünsche ich euch eine musikalische Woche…

Sorgenwerfer werden

Egal, was mich zur Zeit verzagt macht oder was mich belastet oder mir Not bereitet – mit diesem wunderbaren Wort aus dem Petrusbrief werde ich eingeladen, zu dem zu kommen, der für meine Lasten und Sorgen zuständig ist.

1. Petr 5, 7 „Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch.“

Wenn Jesus Christus mein Leben gehört, dann gehören ihm auch meine Sorgen, meine Beschwernisse, meine Ängste, mein Druck und mein Stress.
Mit dieser Einladung zu ihm

  • kann ich zur Ruhe kommen
  • kann ich abladen und abgeben, was mich beschwert
  • kann ich loswerden, was wie eine Klette an mir hängt

Es ist gut, einmal darüber nachzudenken, unter welchen Gewichten ich eigentlich lebe und leide.
Manche sind nötig und hilfreich, denn darunter werde ich fest, bekomme ich Widerstandskräfte, wachse ich an der Herausforderung. Es sind die Gewichte, die ich mir nicht aussuchen konnte, die aber unveränderlich da sind.

  • Das sind die ganz persönlichen Leiden, die Anfechtungen Satans, die Ängste, die uns begleiten, seit wir auf Erden sind und so lange wir auf Erden sind. Und vielleicht manches, was wir jetzt erleben, auch wenn wir es uns so nicht gewünscht hätten.
  • Kein Wunder, dass mir Sorgen zu schaffen machen, die mich nicht einschlafen oder die mich viel zu früh aufwachen lassen und meinen Seelenfrieden rauben. Aber: „Belade dein Boot heute nicht schon mit den Lasten von morgen!“, wie es in einem afrikanischen Sprichwort heißt.

Wenn ich mich hier oder da wiederfinde, dann gilt gerade mir diese Einladung, bei Jesus Werfübungen zu machen:
Du, komm doch her zu mir.
Ich bin stark genug für deine Lasten und kompetent genug für deine Sorgen.
Du, lass mich da mal ran – und lass dich vor allem überraschen, was ich daraus mache und wie ich damit fertig werde!

Manchmal – im Grunde genommen öfter als wir glauben – beginnt das eigentliche Tun mit einem Lassen, mit einem Loslassen.

1. Schluss mit dem Selbstmitleid

Hör endlich auf, dir immer selbst leid zu tun, dich dauernd um dich selbst zu drehen, von einer Selbstmitleidsparty  zur anderen zu gehen, dich wie ein Brummkreisel um die eigene Achse zu drehen, immer die gleiche Melodie zu spielen, aber nicht voranzukommen und auf der Stelle treten. Hör auf, dich immer benachteiligt zu fühlen nach dem Motto: Der andere hat es besser als ich…

2. Verstopfe das Leck, wo deine Kraft abfließt. Das heißt: Lass diese eine ganz spezielle Sorge Seine Sorge werden!

Es gibt Bereiche in einem Leben, die erfordern zu viel Aufmerksamkeit und meine ganze Kraft und Konzentration.
Es ist wie in einem Boot, das ein Leck hat. Ich schöpfe dauernd Wasser, damit mir das Wasser nicht bis zum Hals steht. Aber ich komm nicht weiter, weil ich das Notwendige, nämlich Rudern, nicht tun kann.
Es sind immer wieder dieselben Kraftakte, an denen ich mich wund reibe, die mich aber nicht weiterbringen und an denen ich frustriere.

  • Herr, was hast DU für eine Idee?
  • Kann ich einmal DEINE Meinung dazu haben?
  • Ich möchte aus DEINER Sicht die Dinge beurteilen und mit DEINER Hilfe Entscheidungen treffen, auch im Blick auf die Dinge, die in dieser Krise anstehen.

3. Mensch, werde wesentlich! Das heißt doch: Lass die vielen Dinge!

Wenn ich mich einladen lasse zu dem, der der Heiland meiner Seele und meines Lebens ist, dann will Er mir auch helfen, dass mein Dasein eine Mitte bekommt.
Mein Herz ist nicht dafür gemacht, sich an die vielen Dinge zu hängen, sondern an den EINEN zu hängen. Zu jemand zu gehören, der mich liebt und der mein Leben zurechtbringen kann.

Mein Herz ist nur gemacht für EINE große Liebe!

Jesus hat mein Heil im Blick, weil er durch mich anderen Heil bringen kann.
Das lerne ich mehr und mehr, je älter ich werde.
Darum geht es, dass ich zu ihm kommen kann, um von ihm dann zurecht gerückt und entlastet zu werden.
Dann stehen nicht mehr meine Probleme im Vordergrund, sondern Gottes Problem, wie er eine ganze Welt erreichen und erlösen kann.

Meine Abmachung mit Ihm:
Herr, wenn ich mich um die Probleme anderer kümmern soll, dann musst du dich meiner Probleme annehmen.
Wir können nur eins.
Aber hier geht es darum, was Gott wichtig ist – und keine Angst, dann komme ich schon selbst nicht zu kurz.

Das führt uns zum vierten Punkt:

4. Carpe Diem – pflücke den Tag. Das heißt doch: Lass das Träumen! Lebe im Heute!

Gott schenkt uns jeden Tag Gelegenheiten, offene Türen, Möglichkeiten, von der Mitte her, vom Wesentlichen her zu leben.
Manchmal erkenne ich erst hinterher, was ich da verpasst habe, versäumt habe.
Natürlich kann ich dem nachweinen, aber besser ist es, daraus zu lernen für das nächste Mal.
Erfahrungen sind die schmerzlichsten Lehrmeister, unser Leben frei zu kriegen von Belastungen und Beschäftigungen mit Nebensächlichem.
Aber sie helfen uns, im Heute zu leben, sich am Heute zu freuen, das Heute zu nutzen mit seinen unglaublichen Chancen und Angeboten.
Herr, was hast du dir für heute gedacht?
Was hast du heute mit mir vor?

Und das heißt: Neugierig und erwartungsvoll durch den Tag gehen, im Blick auf Ihn, in der Verbindung mit Ihm, in der Hinwendung zu Ihm.
Was wird Er wohl nun daraus machen?
Und wie wird Er wohl mit meinen Sorgen fertig, die mich in diesen Wochen überfallen haben und an die ich mich vielleicht schon gewöhnt habe?

Sorgen sind wie Kletten.
Die sitzen uns im Pelz wie Läuse.
Die sind schlimmer wie Kaugummi an den Fingern oder im Haar.
Sorgen, die verliert man nicht zufällig, die wird man nicht einfach los.
Sorgen muss man wegwerfen!
Das ist ein ganz bewusster Willens- und Kraftakt.

Aber – unser Leben muss und kann entsorgt werden.
Das ist der Lebensstil des Christen.
„Sorget nichts!“ ist ein Aufruf zum Gehorsam.
Ich muss eine Entscheidung treffen, mich nicht mehr von meinen Sorgen dirigieren zu lassen.
Aber dann kann dieses Entsorgen auf 4 Ebenen eingeübt werden.
Und das ist nun die Hinführung zum Gebet:

  1. Alles, was ich kann und habe ist Anlass  >>>  Gott zu danken.
  2. Alles, was ich suche und brauche, was mir fehlt ist Anlass  >>>  Gott zu bitten.
  3. Alles, was weh tut und was ich nicht verstehen kann, ist Anlass,  >>> mit meinen Fragen und mit meinem Klagen zu Gott zu kommen.
  4. Alles, was Gott tut, getan hat und auch jetzt tun wird, ist Anlass  >>>  Gott zu loben und zu preisen.

In diesem Sinne will ich das tun, was ich weiß, was ich darf und was ich kann. Und mein Gott wird an meiner Seite bleiben! Dessen darf ich fröhlich und gewiss sein, wenn ich Ihm mein Leben anvertraut habe.

Das Babykamel

Um auf andere Gedanken zu kommen und nicht nur über Corona-Nachrichten nachzudenken, geht es in diesem kurzen Impuls nicht um ein Virus, sondern um Kamele!

Das kleine Babykamel fragt seine Mutter: „Du Mami, warum habe ich so lustige ‚Dreizehenfüße‘?“

„Weißt du Sohn“ antwortet die Mutter, „die Zehen helfen dir auf dem weichen Wüstensand zu stehen, wenn du quer durch die Wüste wanderst.“

Einige Minuten später kommt bereits die nächste Frage: „Mami, warum habe ich so lange Augenlieder?“

„Die schützen deine Augen vor dem Sand auf deinen Wanderungen durch die Wüste.“

Nach einer Weile fragt das Babykamel schon wieder: „Mami, wozu sind diese großen Höcker auf meinem Rücken?“

Die Mutter wird schon langsam ungeduldig mit ihrem kleinen Sohn, antwortet ihm aber: „Nun, deine Höcker speichern viel Wasser, so brauchst du für lange Zeit kein Wasser in der Wüste.“

„Wow, das ist ja toll!“ sagt das kleine Kamel. „Wir haben Spezialfüße, damit wir nicht im Sand einsinken, Augenlieder, die unsere Augen vor Sandstürmen schützen und Höcker, die Wasser speichern… aber Mami?“

„Ja, Sohn?“

„Warum sind wir im Zoo?“

Gott schuf uns Menschen mit einer Absicht. Er stattete jeden von uns mit einer Fülle von Gaben aus, um in dieser Welt ein Spiegel seiner Herrlichkeit sein zu können. Aber wir leben nur allzu oft gemütlich im Zoo, genießen das Leben, sind dabei aber am komplett falschen Platz.

Im Zoo zu leben ist nicht schlecht, aber Gott schuf die Kamele nicht für den Zoo. Außerhalb des Willens Gottes zu leben muss auch nicht zwangsläufig „schlecht“ sein, aber ein wirklich erfülltes Leben ist es nicht. Ein Leben im Überfluss (Johannes 10,10) gibt uns Jesus, wenn wir in Seinem Willen leben. Das ist der Ort, an den wir hingehören… Es gibt nichts Spannenderes, als am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Hast du nicht auch Sehnsucht danach, oder bleibst du lieber im Zoo?

Segen – Last und Freiheit

In unserer Gemeinde, aber auch in nahestehenden Werken wie etwa Schloss Klaus, dürfen wir Zeugen sein, wie in den vergangenen Jahren vieles gewachsen ist: Neue Arbeitszweige, erfolgreich abgeschlossene Bauprojekte, viele ermutigende Begegnungen und Erlebnisse mit Menschen, die erstmals oder wieder ganz neu auf Jesus Christus aufmerksam gemacht wurden und sich auf ihn eingelassen haben. Das ist großartig und gibt uns jede Menge Gelegenheiten, Gott dafür zu danken und ihn zu loben.

Der Blick nach innen schaut manchmal etwas anders aus: Neue Projekte und Arbeitszweige wurden nicht einfach begonnen, sondern es war jedes Mal ein Ringen um die richtige Entscheidung, immer die Frage nach dem, was von Gott her dran ist. Und während vieles von außen spannend und motivierend erlebt wird, fühlt sich neue, zusätzliche Arbeit für die beteiligten Personen nicht immer wie ein Segen an. Es scheint manchmal, dass immer mehr Last auf die gleichen Schultern drückt.

Ja, es ist ein Segen, über Projekte und Arbeitszweige an vorderster Front in Gottes Arbeit mit eingebunden zu sein. Aber es kostet etwas. Und im Alltag fühlt sich dieser zusätzliche Aufwand nicht für jeden wie ein Segen an. Und da kann sich schon mal die leise Frage rühren: Kann das wirklich von Gott sein? Oder haben wir etwas falsch verstanden? Denn wenn Gott segnet, müssten sich die Dinge ja ineinander fügen, Gott müsste den Weg bereiten und die Last tragen.

Bei einer christlichen Konferenz zum Thema Leiterschaft bin ich unerwartet über einen Bibeltext gestoßen, der für mich persönlich diese gerade angesprochene Spannung richtiggehend aufgelöst hat – die Spannung zwischen Segen uns Last!

In 5. Mose 1,9-10 berichtet Mose: „Da sprach ich zur selben Zeit zu euch: Ich kann euch nicht allein tragen. Der HERR, euer Gott, hat euch so zahlreich werden lassen, dass ihr heute seid wie die Menge der Sterne am Himmel.“ Mose berichtet rückblickend, wie er zwischenzeitlich fast an der Führungsverantwortung für das große Volk zerbrochen ist.

Aber ausgerechnet die Größe des Volkes ist ganz eindeutig die Er­füllung einer Verheißung – eines Segens, der Abraham und seinen Nach­kommen zugesagt ist: „Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen?“, spricht Gott zu Abraham. „So zahlreich sollen deine Nachkommen sein!“ (1. Mose 15,5). Mose erlebt die Erfüllung dieser Verheißung – und er leidet unter der Last des Segens.

Dieser Gedanken hat er mich nicht mehr losgelassen und mir ist bewusst geworden, dass sich der Zusammenhang zwischen Segen und Last wie ein Prinzip durch die Bibel zieht, und auch durch mein Leben. Was bedeutet das konkret?

1. Gott ist ein segnender Gott

Von Anfang an begegnet uns Gott in der Bibel als ein segnender, beschenkender Gott. Wo auch immer wir in der Bibel von Segen lesen, schwingt dabei Gottes Herrlichkeit mit, und gleichzeitig auch die Beziehung zu ihm. Segen bedeutet: Gott legt von seiner Herrlichkeit auf den Menschen. Es gibt keine Segensautomatik. Es gibt auch keine Segensgarantie. Segen ist etwas sehr umfassendes. Segen ist nicht an Dingen festzumachen, sondern ergibt sich viel mehr aus unserer Beziehung zu Gott, durch die vieles im Leben – sogar und gerade auch Schwierigkeiten und Herausforderungen – mir zum Segen werden darf.

Aber dann kommt die zweite Seite der Medaille ins Spiel: Nicht selten entpuppt sich Segen als anstrengend, ja bis hin zu einer gefühlten oder tatsächlichen Überforderung.

2. Wenn der Segen zur Last wird

Segen dient nämlich nicht (nur) dem Selbstzweck, son­­­dern bringt ganz oft eine neue Verantwortung und somit auch Arbeit mit sich. Segen ist nicht zu verwechseln mit Wellness. Die biblischen Beispiele dazu sind zahl­reich: Kinder sind ein Geschenk (Ps. 127,3) – aber alle Eltern wissen, wie fordernd die Auf­gabe als Eltern sein kann. Wer durch materielle Reichtümer gesegnet ist, hat damit gleichzeitig viel Verantwortung (z.B. Lk. 12,48). Diese Liste lässt sich erweitern.

Natürlich kann und darf mir Segen gut tun, ich darf ihn auch für mich genießen. Aber die Bibel spricht vielmehr von der Selbstverständlichkeit, dass Segen weitergegeben wird und andere daran teilhaben können. Es ist gut und auch befreiend, wenn wir uns bewusst sein können, dass wir selber am meisten beschenkt sind, wo wir andere an dem Segen teilhaben lassen! Geteilter Segen ist doppelter Segen. Oder eigentlich noch viel mehr, ein vielfacher Segen!

Aber was sollen wir tun, wenn die Last, die mit dem Segen einhergeht, zu groß für uns wird, wir uns überfordert fühlen? Diese Spannung führt uns zum dritten Gedanken:

3. Gott macht den Weg frei

In 5. Mose 1,11-13 lesen wir in wenigen Worten, dass sich Mose mit seiner Last versöhnt hat, und wie er einen Weg gefunden hat, damit umzugehen. Was hier nur skizziert wird, wird uns in 2. Mose 18 im Detail berichtet: Sein Schwiegervater Jitro kommt zu Besuch und entpuppt sich als perfekter Coach. Diese Begegnung ändert alles für Mose. Aus der bisherigen Überforderung, aus der er selber keinen Ausweg mehr gesehen hatte, öffnet sich plötzlich eine Möglichkeit, um mit der Last des Segens umzugehen, um sie zu bewältigen. Was ist passiert? Eigentlich nichts spektakuläres, sondern 3 ganz praktische, fast unbedeutend wirkende Dinge:

  • Hilfe von außen: Mose steckt so tief drinnen in seinem Alltag, dass er die Perspektive verliert. Jitros nüchterner Blick von außen bringt Mose eine neue, befreiende Perspektive nahe. Auch wir brauchen solche Jitros in unserem Leben: Menschen, die uns wohlgesonnen sind und von denen wir Rat annehmen können.
  • Nicht so weitermachen wie bisher: Wie ist Mose in seine Schwierigkeiten gekommen? Indem er weitergemacht hat wie bisher, und sein Verhalten nicht an die neuen Gegebenheiten angepasst hat. Das Grundproblem ist also meistens nicht die Fülle an Aufgaben, sondern dass wir weitermachen wie bisher und die Perspektive verlieren, wie wir damit umgehen können. Was ist denn die eigentliche Last? Nicht der Segen selber, sondern unsere Unfähigkeit, dem Segen gerecht werden zu können.
  • Ein Schritt nach dem anderen: Was macht Mose? Er macht einen Schritt nach dem anderen, wählt Leute aus, denen er Verantwortung delegieren kann, teilt das Volk in überschaubare Organisationseinheiten ein usw. Jeder dieser Schritte für sich bringt noch keine Lösung, aber die Summe der Schritte verändert alles. Wenn uns ein riesengroß scheinendes Problem regelrecht lähmt, dürfen wir unseren Blick einfach auf den nächsten Schritt lenken. Und einen Schritt tun, danach den nächsten. In der Bergpredigt in Mt. 6,34 sagt Jesus: „Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt.“ (NGÜ). Das ist eigentlich genau dieses Prinzip: Heute kann ich einen Schritt machen und brauche mich nicht von den Sorgen von morgen lähmen lassen.

Wo auch immer wir den Eindruck haben, dass Segen anstrengend ist, zu einer Last wird die uns überfordert, dürfen wir mit der Gewissheit zu Gott kommen und mit seiner Kraft rechnen. Wie befreiend und ermutigend!